Der Herbst ist da und als jemand, der, na ja, mehr oder minder zufällig in die Naturfotografie hineingerutscht ist, lasse ich es mir natürlich auch nicht nehmen, die zumindest kurzzeitig knallbunten Farben der Bäume in Szene zu setzen. Um nicht »nur« Herbstbäume abzulichten, habe ich diesmal versucht, auch das Drumherum mit einzubeziehen. Und dieses Drumherum waren eben vor allem heimische Vögel, die es (noch) nicht gen Süden gezogen hat.
Hierfür hatte ich natürlich hauptsächlich das Panasonic-Leica 100-400mm dabei, das sich für Naturaufnahmen inzwischen zu meinem Lieblingsobjektiv gemausert hat. Zugegeben, das Bokeh der extremen Telelinse könnte etwas ruhiger sein, aber davon ab hat mich das Ding bisher nie enttäuscht. Auch wichtig: Als Kamera musste die E-M1 Mark II mit, da Vögel sich nun mal bewegen und mit dem superlahmen Kontrastautofokus im Nachführmodus der kleinen Schwester E-M10 Mark II, die ich ansonsten sehr mag, ist da einfach kein Blumentopf zu gewinnen.
Auch Krähen verdienen Liebe
Aus irgendwelchen Gründen finden viele Leute Krähen offenbar blöd. Ja gut, sie durchwühlen den Müll, ihr Gesang ist eher nicht so schön und wenn man von ihnen beobachtet wird, ist das immer ein Stück weit gruselig. Aber das liegt eben daran, dass diese Vögel so wahnsinnig intelligent sind.
Und nicht nur das: Ich finde, Krähen sind auch einfach sehr schöne Vögel. Ob nun ganz schwarz oder mit grauschwarzem Gefieder, die großen Schlaumeier machen einfach was her. Drum verdienen sie ein wenig mehr Liebe – auch fotografisch. Und passen sie mit ihrer schlichten Kolorierung nicht auch prima zum knalligen Herbsthintergrund?
Vielfalt im Landschaftspark
Die obigen Fotos sind alle im Landschaftspark bei uns um die Ecke entstanden. Da wimmelt es aber nicht nur vor Krähenvögeln, sondern auch Möwen lassen sich gerade jetzt gerne dort nieder und machen den Krächzern das Gebiet streitig.
Und auch Stare halten sich gern hier im Landschaftspark auf. Wenn diese sich in ihren großen Gruppen in die Luft erheben, wirken sie wie riesige Insektenschwärme. Hier haben sich einige von ihnen mal mit gleichmäßigem Abstand auf einem Baum niedergelassen.
Etwas mehr Klischee zum Herbst bitte? Klar doch!
Und für alle, die trotzdem keine Krähen und dergleichen mögen und denen Möwen am Stand zu oft das Eis geklaut haben: Ich war auch Schwäne fotografieren – diesmal allerdings im Schlosspark Potsdam Sanssouci. Das war reichlich ungeplant, nicht mal mein Panasonic-Leica 100-400mm hatte ich dabei, sondern lediglich das »billige« Olympus M.Zuiko 40-150mm, in Fachkreisen auch »Plastic Fantastic« genannt.
Zuerst hatte ich mich sehr über diese Nachlässigkeit geärgert, weil die abendliche Lichtstimmung im Schlosspark so schön war und ich unbedingt die Wasservögel ablichten wollte, aber am Ende nimmt man eben, was man im Fotorucksack hat – und das war nun mal nur der oben genannte Plastikbomber. Aber wurscht, denn spätestens zu Hause am Rechner huschte mir ein Lächeln übers Gesicht. Selten ist mir ein schöneres Naturfoto geglückt als dieses:
Neben Schwänen kann man in Sanssouci auch Mandarinenten fotografieren. Was für schöne Wasservögel! Die gibt es in unserem Landschaftspark hier leider nicht. Da wäre ich mit dem Objektiv sehr gerne wieder etwas näher gekommen, aber am Ende ärgert mich dieser Umstand gar nicht so sehr, sieht man so doch mehr von der wunderschönen Herbstkulisse und darum soll es hier und in der Bilderserie nun mal auch gehen. 🙂
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