Zuletzt war ich vor knapp zehn Jahren im Berliner Zoo. Nachdem wir dem hiesigen Tierpark in den letzten Jahren schon mehrere Besuche abgestattet hatten, wurde es daher Zeit, auch im Zoo mal wieder vorbeizuschauen. Erstens lud das spätsommerliche Wetter gestern unbedingt zum Ausflug ein und zweitens wollten wir nicht die Gelegenheit verstreichen lassen, uns die kleinen Pandas Meng Xiang und Meng Yuan anzuschauen, bevor sie irgendwann in die Heimat ihrer Art zurückkehren.
Zuletzt hatte ich bei allen Tierparkbesuchen lediglich das kleine 40-150mm-Objektiv von Olympus dabei, das aufgrund seiner, nun ja, sagen wir mal, »pragmatischen« Fertigung (»Mr. Plastic Fantastic«) fast nichts wiegt, dafür aber sehr brauchbare Bildergebnisse liefert. Diesmal bot es sich aber natürlich an, das Panasonic-Leica 100-400mm mitzunehmen, das auf Kleinbild gerechnet auf immerhin 800mm Brennweite herankommt. Will man sowas an einer Kleinbildkamera haben, muss man vermutlich ein Rollgestell mitbringen. Nachteil der vergleichsweise kompakten Bauweise: Das Ding ist mit f4-6.3 nicht sooo lichtstark. Gepaart mit der eher mäßig guten Low-Light-Performance meiner Olympus-Kameras immer wieder eine Herausforderung – auch an sonnigen Tagen.
Aber Herausforderungen stelle ich mich ja gern, drum will ich nicht lange um den heißen Brei herumreden. Hier sind meine Lieblingsfotos vom gestrigen Besuch des Berliner Zoos.
Horn um Horn, Schnabel um Schnabel
Fangen wir mit den Steinböcken an, die jeglicher Schwerkraft trotzen und leichtfüßig den steilen Berg hinaufkraxeln, der sich in ihrem Gehege befindet.
Gefallen hat mir das Vogelhaus, das es so, meine ich, bei meinem letzten Besuch noch nicht gab: Man kann es betreten und trifft hier auf einige Vogelarten, die nicht noch mal extra in Käfigen gehalten werden. Im Vorbeigehen kann man die Tiere dabei schon mal übersehen, wenn sie wie Statuen auf einem Stein hocken.
Hinter Gittern
Da es sich eben immer noch um einen Zoo handelt, auch wenn es inzwischen begehbare Gehege gibt, so findet der Hobbyfotograf überall eines: Gitter und Zäune. Je nach Situation kann man durch beides hindurchfotografieren und so die Strukturen eliminieren, aber gerade im Hintergrund lassen sich die störenden Elemente eben doch nicht so leicht ausblenden. Schon deswegen fotografiere ich auch gar nicht mehr so gerne alles im Zoo. Es handelt sich trotz aller Pflege um Tiere in Gefangenschaft und auch wenn es ein wenig scheinheilig ist, beim Fotografieren genau diese Gefangenschaft ausblenden zu wollen, so versuche ich es trotzdem stets. Warum? Weil die Fotos dann eben schöner anzuschauen sind. Ab und an lebe ich aber damit, dann sieht das Ergebnis halt so aus:
Manche mögen’s kühl
Natürlich haben wir auch den Wassertieren des Zoos einen Besuch abgestattet. Leider hab ich vom Nilpferd kein wirklich schönes Bild, da man die Dickhäuter nur hinter massivem Glas beobachten konnte. Die anderen Wasser liebenden Tiere entschädigen dafür: Neben turtelnden Pinguinen (oder was auch immer sie da taten) konnte man auch gut den Unterschied zwischen Seelöwen (glatt und sportlich) und Robben (glatt und mopsig) erkennen:
Die bunte Welt der Tiere
Ich hätte noch jede Menge Zebras, Antilopen, Elefanten und so weiter knipsen können, allerdings habe ich das bereits bei Tierparkbesuchen anderswo gemacht. Und da die Sonne mitunter wirklich grelles und unschönes Licht auf die Tiere warf, habe ich mich auf die Motive beschränkt, die in dem Moment für mich irgendwie herausstachen. Hier also querbeet:
Panda-Power
Um die Pandas zu sehen, muss man sich aktuell Corona-bedingt im Berliner Zoo etwas länger anstellen – in unserem Fall vermutlich so zehn bis fünfzehn Minuten. Die Pandas haben recht abgeschirmt von allem anderen im Zoo ihr eigenes Domizil, wo man sie aktuell leider nur hinter Glasscheiben bestaunen kann. Entsprechend mau ist die Qualität der Fotos, zumal die Scheiben auch krass reflektierten, aber besser als gar keine gemacht zu haben.
Streit um den frischen Fisch
Bereits auf dem Weg nach draußen durften wir noch ein ganz besonderes Spektakel beobachten: Die Pelikane wurden gefüttert. Wenn die riesigen Vögel sich zum gemeinsamen Essen treffen, ist das schon spektakulär genug anzuschauen, aber was die Szenerie wirklich speziell machte, waren die Reiher, die ebenso vorbeikamen, um den großen Wasservögeln den Fisch vorm Schnabel wegzunehmen. Meine Freundin hat über 30 Graureiher gezählt (die übrigens nicht zum Zoo gehören), die sich am Rand des Teichs versammelt hatten. Das war natürlich auch mal wieder DIE Gelegenheit für mich, Vögel im Flug abzulichten.
Hallo Thomas, auf Anregung Deines Blogs bin ich gestern im Berliner Zoo gewesen und habe Vögel fotografiert. Es hat sich gelohnt, vor allem, weil ich aus Deinem Beitrag wusste, dass in der einen Voliere ein Uhu sein muss! Ich hätte ihn sonst übersehen. Beste Grüße, Karsten mit Olympuskamera.
Hallo Karsten,
das freut mich sehr. Hat es denn mit den Uhu-Fotos geklappt? Ich glaube, im Berliner Tierpark gibt es auch einen. Wäre vielleicht auch noch mal einen Besuch wert.
Viele Grüße
Thomas
Tierpark steht auf der Liste. Wahrscheinlich geht es zunächst in den Vogelpark in Walsrode. Meinen Uhu und die anderen Foto kannst Du unter https://karsten.home.blog sehen.
Hallo Karsten,
in dem Vogelpark war ich auch noch nicht. Könnte sicher lohnenswert sein. 🙂 Apropos lohnenswert: Am Wochenende waren wir im Britzer Garten. Wurde natürlich etwas voller, aber ich denk, grad in Randzeiten, vielleicht sogar unter der Woche, könnte sich auch das sehr lohnen. Wir haben allein an einem Tag einen großen Greifvogel (wahrscheinlich einen Habicht), ein Waldohreulenküken, eine Familie Nilgänse, diverse Singvögel und viele interessante Insekten dort gesehen.
So, dann geh ich mir mal den Uhu anschauen. 😉
Viele Grüße
Thomas