Ich bin absolut kein Portraitfotograf und meine Freundin ist absolut nicht geneigt, Model für mich zu spielen. Schlechte Voraussetzungen für Portraitfotos, doch irgendwas packte uns neulich dann doch, das mal auszuprobieren.
Wir haben hier einen wirklich schönen Landschaftspark. Das heißt schön, bis die hirnamputierte Berliner Verwaltung mal wieder entscheidet, die natürlichen Lebensräume der letzten Insekten auf zwei Millimeter herunterzumähen, aber sei es drum: Es war jedenfalls schön, als wir da waren.
Freistellen mit MFT
Aufgrund der geringeren Sensorgröße von MFT-Kameras wird ja immer gerne geschimpft, dass man den Hintergrund nicht richtig unscharf bekommt. Das ist einerseits richtig, andererseits natürlich kompletter Quatsch. Ich hatte schon vor einiger Zeit das M.Zuiko 45mm f1.8 gekauft – eine beliebte Portraitlinse, die auf Kleinbild gerechnet den Bildwinkel von 90mm bei optischen f3.6 abdeckt. Das Objektiv ist wahnsinnig klein, erschwinglich, und zaubert wunderbar unscharfe Hintergründe.
Ginge das mit größeren Sensoren besser? Aber sicher! Doch die Frage ist, wie unscharf soll’s denn sein? Wenn der Hintergrund letztlich nur noch aus bunten Farbklecksen besteht, dann kann ich ich das Fotoshooting auch gleich vor eine farbbekleckste Leinwand verlagern. So sehen die Bilder dann nämlich auch aus. Das mag manchmal sinnvoll sein und natürlich ist sowas auch immer Geschmacksache, es geht aber eben auch anders.
Ich habe das Objektiv während des Shootings einfach offenblendig gelassen (da ist es bereits scharf genug) und mir Perspektiven gesucht. Letzteres ist sowieso immer empfehlenswert und fast immer deutlich wichtiger als das verwendete Equipment.
Lach mal! *Knips*
Wie eingangs gesagt, ich bin so gar kein Portraitfotograf. Generell habe ich mit dem Fotografieren ja begonnen, um etwas zu tun, was mich von allem ablenkt. Für gewöhnlich höre ich dabei Musik oder Podcasts oder genieße die Stille. Hier aber muss ich auf die Person eingehen, die ich fotografieren möchte. So gar nicht mein Ding! Gut, bei meiner Freundin ist das natürlich jetzt kein allzu großes Problem, aber trotzdem gar nicht so einfach, auch mal Fotos hinzubekommen, die nicht gestellt, sondern spontan, ausgelassen und fröhlich wirken.
Ich habe einfach ein bisschen herumgeblödelt und immer dann den Auslöser betätigt, wenn sie nicht damit rechnete. Das funktionierte ganz gut. Ansonsten haben wir versucht, bunte Wiesen und Birkenwäldchen als Vorder- und Hintergrund in die Fotos einzubauen. Außerdem haben wir ein paar Requisiten mitgenommen. Herauskommen sind wahrscheinlich nicht die besten Portraitfotos, die je gemacht wurden, aber hey, wir hatten viel Spaß und für mich als Hobbyfotograf, der sonst Menschen in den Bildern möglichst vermeidet, war’s mal eine ganz neue Erfahrung. 🙂
Danke schön, freut mich sehr. Ein Portraitfotograf werde ich wohl nie werden, aber es ist immer spannend, mal was neues zu probieren. 🙂